Donnerstag, Juni 30, 2011

640 Millionen für erfolglose Ausbildungstrainings für Arbeitslose

Allein schon eine Frage, wie sie im folgenden Video gestellt wird, lässt viele Arbeitssuchende im Bewerbungsgespräch schwer ins Schleudern kommen, da die Trainings für und die Vorbereitungen auf das Vorstellungsgespräch in den von den RAV's vermittelten Kursen meist ungenügend sind. 

Beispiel aus dem Bewerbungs-Simulator:

Wer hier antwortet, dass er als Arbeitsloser so schnell wie möglich eine neue Stelle braucht, oder dass er von seinem Betreuer bei der RAV dazu angehalten wurde, sich auf so viele Inserate wie nur irgendwie möglich zu bewerben, der wird wohl kaum den Erwartungen der Personalverantwortlichen entsprechen.

Modernen Trainingsmethoden, wie dem Einsatz des Bewerbungs-Simulators mit anschliessendem Einzelcoaching, oder kostensenkendem e-learning stehen Abteilungschefs von Arbeitslosenämtern nach wie vor skeptisch gegenüber, ohne diese neuen Methoden jemals näher kennengelernt zu haben. Sie verweisen auf ihre Kurse, für die sie seit vielen Jahren viele Millionen an externe Anbieter zahlen, ohne jedoch den gewünschten Erfolg zu erzielen.

Moderne Lernprogramme, die z.B. auf das Bewerbungscoaching am Simulator vorbereiten, sind den Verantwortlichen so gut wie unbekannt.


Nach wie vor wird teueren Gruppenkursen der Vorzug gegeben, obwohl der Erfolg nach dem Kurs nicht überprüfbar ist und in der Praxis auch meist ausbleibt.

Speziell für junge Berufseinsteiger entwickelte Individual-Trainings für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch unter Einsatz der dieser Gruppe bekannten Möglichkeiten mittels Computer und Internet sind den Betreuern der RAV nicht bekannt. Noch schlimmer ist der Umstand, dass Abteilungsleiter auf Anfrage kein Interesse an neuen Möglichkeiten bekunden.

Aufgrund einer in der Handelszeitung kürzlich veröffentlichen Studie werden in der Schweiz von den Kantonen jährlich 640 Millionen Franken ausgegeben, notabene vom Bund finanziert, ohne den beabsichtigten Erfolg zu erzielen.

Für die Arbeitsvermittlung sind die Kantone zuständig. Es läge deshalb an den verantwortlichen Stellen zu prüfen, ob die Methoden und Massnahmen zur Qualifizierung und zum Schutz vor Langzeitarbeitslosigkeit noch den Anforderungen genügen. Dass es seit vielen Jahren effizientere Trainingsmethoden gibt, als langweilige Tageskurse in grossen Gruppen, sollte sich inzwischen herum gesprochen haben. Wann werden dies auch die RAV-Verantwortlichen merken?

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