Dienstag, Dezember 29, 2009

Am falschen Ort gespart?


Wir sparen, koste es was es wolle! Diese im zu Ende gehenden Jahr oft angetroffene Einstellung wird im neuen Jahr hoffentlich den Bereich nicht mehr betreffen, der die fatalen Auswirkungen bei anziehender Konjunktur in besonders drastischer Art und Weise aufzeigen könnte:
die Aus- und Weiterbildung.

Die Kostenbremser der grossen Unternehmen, haben bei ihren pauschalen Kürzungsmassnahmen übersehen, dass es sich bei effizienter Aus- und Weiterbildung nicht um Kosten, sondern um Investitionen in die Zukunft handelt. Anstatt die Budgets zu halbieren, wäre es vielleicht intelligenter gewesen, nach neuen Wegen in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung zu suchen.

So wäre es denkbar, z.B. durch Distance-Learning mit Hilfe des virtuellen Klassenzimmers Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten zu senken. Präsenzseminare und der damit verbundene Aufwand könnten effizienter werden, wenn die Teilnehmer sich vor Beginn mittels E-Learning auf die neuen Themen vorbereiten würden. Die Trainer müssten nicht mehr bei Adam und Eva beginnen und eine homogenere Gruppenzusammensetzung würde das Lernen erfolgreicher und sehr viel interessanter machen.

Das alles erfordert zunächst den Einsatz und richtigen Umgang mit den seit Jahren vorhandenen neuen Medien und Technologien, die für die Aus- und Weiterbildung längst zur Verfügung stünden. Aber wie es aussieht, ist es für die Verantwortlichen viel einfacher, die Budgets für Personalentwicklung mit dem grossen Rotstift um die Hälfte zu kürzen. Wenn, was wir alle hoffen, im 2010 die Konjunktur wieder anzieht und der Wettbewerb verschärft wird, werden diejenigen Unternehmen im Vorteil sein, die Aus- und Weiterbildung effizient betrieben und auch in der Krise als Investition in die Zukunft betrachtet haben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Offensichtlich sind Manager mit MBA, Harvard- oder gar HSG St. Gallen Abschlüssen usw. sehr gesuchte Persönlichkeiten, werden dann auch gefunden und agieren alsdann in den Grossunternehmen mit dem Rotstift, für alles was ihnen nicht dringlich erscheint. Was nicht dringlich ist, lernten sie an den bekannten Instituten. Dort müsste der Umdenkprozess stattfinden, dass dem Unternehmen nützliche Ausbildung gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten extrem wichtig ist. Der Bumerang-Effekt reduzierter Ausbildungsbudget zeigt sich verspätet in Konsumentenforen frustrierter Kunden oder gleich in der Presse. Dann buttert der gleiche Manager wieder viel Geld in seine Marketingkampagnen. Meistens sind es halt Männer......und da wird hin und her gespielt wie beim Fussball und wenn's ein Goal gibt jubeln eben nicht alle, sondern halt nur die eine Hälfte, aber das merkt der Betroffene gar nicht, er sitzt zu weit oben. Herzlichst M.B. aus Aesch

Anonym hat gesagt…

Klar, irgendwo muss ja gespart werden. Bei 100 Posten mal Betrag X ergibt das eine stolze Summe. Da gehört die Ausbildung eben auch dazu. Der Förderung der Selbstlerndisziplin könnte man in solchen Zeiten auch Gewicht beimessen. Jeder kennt sein Sach- und Fachgebiet und darf sich da auch wirklich selbst dahinterklemmen (eigenes Zeitmanagement und mal auch was selber bezahlen, warum nicht?). Samira B., Châtillon